Persistierende Milchzähne bei Hund und Katze
Wie Menschen kommen auch Hunde und Katzen in den Zahnwechsel. Dieser findet zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat statt. Der Hund besitzt dabei 28 Milchzähne, die durch 42 bleibende Zähne ersetzt werden. Die Katze hat 26 Milchzähne und als erwachsenes Tier 30 bleibende Zähne.
Im Zahnwechsel schiebt sich der bleibende Zahn durch das Zahnfleisch durch und wirft dadurch den Milchzahn aus. In seltenen Fällen kann es passieren, dass sich der bleibende Zahn am Milchzahn vorbei schiebt, sodass der Milchzahn nicht von selbst ausfallen kann. Der Grund liegt in einer falsch angelegten Zahnanlage. Wenn die Zahnanlage des bleibenden Zahnes nicht direkt unter der des Milchzahnes liegt, kann der bleibende Zahn den Milchzahn nicht auswerfen. In so einem Fall spricht man von einem persistierenden Milchzahn.
Meistens ist es ein Problem der Canini (Eckzähne), aber es können natürlich auch die Molaren/Prämolaren (Backenzähne) betroffen sein. In manchen Fällen auch die Incisivi (Schneidezähne). Dieses Vorgehen geschieht ausschließlich in der Zeit des Zahnwechsels und betrifft häufig Hunde kleiner Rassen.
Sollte der Milchzahn nach dem siebten Monat nicht ausgefallen sein, müssen Sie Ihr Tier in der Praxis vorstellen. Unter einer leichten Sedierung werden die persistierenden Milchzähne entfernt. Belässt man die Milchzähne in der Maulhöhle, so können Entzündungen auftreten, da der unerwünschte Milchzahn als Fremdkörper vom Körper angesehen wird und der bleibende Zahn dadurch beschädigt werden kann.
Schauen Sie daher Ihren Tieren regelmäßig ins Maul. So überprüfen Sie nicht nur den Zahnwechsel, sondern üben auch gleichzeitig das Öffnen des Mauls.
Verfasst von Anika Kremer